Chronologie
Die Villa Am Schmittenberg 9 hat eine über hundertjährige Geschichte, der wir ein weiteres Kapitel anhängen möchten.
In den vergangenen sieben Jahren haben ca. 25 Menschen aus 6 Nationen im Haus gelebt und über das Zusammenleben hinaus ein Netzwerk gebildet, das sich für die Rettung der Villa einsetzen und die Geschichte weiter erzählen will.
1920 – 2017

In den frühen 1920er Jahren wurde das Haus gebaut und von der jüdischen Familie Oppenheimer bezogen. Der Textilkaufmann und Bauherr der Villa Leopold Oppenheimer war der Vater des bedeutenden Filmregisseurs Max Ophüls. Dieser schreibt in seinen Memoiren, dass sein Vater Leopold das Haus als Landgut errichtet hat, um dort „Rousseauschen Prinzipien nachzuleben“
Am Abend der Saarabstimmung (13. Januar 1935) verließ Familie Oppenheimer das Saarland und ließ das Haus sowie den sonstigen Besitz durch Verwandte verkaufen. Danach verliert sich die Spur.
Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts bezieht Familie Kiefaber die Villa und lebt dort jahrzehntelang mit mehreren Generationen. Der spätere Staatsekretär, Joachim Kiefaber wächst in der Villa auf und verkauft sie 2016 an Bogdan Borowicz, da sich sein Lebensmittelpunkt in die Stadt verlagert und seine Kinder kein Interesse am Elternhaus zeigen. Vor einigen Jahren haben sich die Projektteilhaber mit Joachim Kiefaber getroffen und ihm die neu entstandene Wohngemeinschaft gezeigt. Er zeigte sich begeistert über das neue Leben im Haus und erzählte Anekdoten von Gänsen, die durch ihr Geschrei seine Frau aufweckten, wenn er sich nachts ins Haus zu schleichen versuchte. Auch berichtete er, dass Hans-Dietrich Genscher (Bundesinnenminister a.D.) in Begleitung des BKAs und LKAs einmal im Haus war, um sich vor einem TV-Auftritt beim Saarländischen Rundfunk ein frisches Paar Socken zu leihen.
2017 mieten Bartolomeo Hohneck, Elias Schmauch und Friedrich Karger das Haus. In Scheidt aufgewachsen, kennen sie das imposante und über dem Dorf thronende Gebäude schon seit ihrer Kindheit. Schnell füllt sich das Haus mit Mitbewohnern und wird zur bunten und feierlustigen Wohngemeinschaft. Selbständig renovieren sie einige Innenräume, richten den Garten her und machen das Haus unter dem Namen ‚Die Waldresidenz‘ zu einem Ort für Subkultur und studentisches Wohnen. Aus der WG heraus entsteht ein Kollektiv aus Handwerkern und Künstlern, das sich bei Kulturveranstaltungen verdient macht. Es entstehen Kooperationen mit dem Theaterschiff Maria-Helena, der Brauerei Bruch, der Kletter und Boulder Arena in Herrensohr und einer Cumbia Band aus Kolumbien. Darüberhinaus treten Künstler der Waldresidenz in der Petrusschule und einigen Nachtclubs wie der Garage, dem Blau und im Studio 30 auf.
2017

2018
Bereits 2018 nimmt die Wohngemeinschaft Kontakt zu den Organisatoren des Max-Ophüls Festivals auf. Begleitet vom Saarländischen Rundfunk stattet Max Ophüls’ Urenkel Ben dem Haus einen Besuch ab und erfreut sich an der Wiederbelebung der historischen Familienheimat.
2020 wurde das Haus als Einzeldenkmal in die Denkmalliste des Landesdenkmalamts des Saarlandes aufgenommen. Der Denkmalschutz begründet sich durch den “einhundertjährigen, weitgehend authentischen Baubestand”, der das Haus “zur Gruppe der überaus gut überkommenen und repräsentativ gestalteten Privatgebäude aus der Zwischenkriegszeit im Saarland”1 zählen lässt. Zudem stellt die Villa „einen aussagekräftigen Beitrag in der Wohnhausarchitektur nach dem Ersten Weltkrieg im gehobenen städtisch-repräsentativen Wohnhausbau Saarbrückens dar”. Des Weiteren ist das Haus durch seine kulturhistorische Bedeutung als ehemalige Sommerresidenz der Familie Oppenheimer/ Ophüls schützenswert.
2020

2025
Anfang Mai 2025 gründen Julius Giloi, Johannes Hoffmann, Bartolomeo Hohneck, Friedrich Karger und Elias Schmauch die Waldresidenz eGbR. Am 22.05.2025 kauft die Waldresidenz eGbR die Villa Am Schmittenberg 9. Im September beginnt mit dem Austausch der Dacheindeckung die erste große Baustelle, welche als Start einer langfristigen Sanierungs- und Modernisierungs Absicht zu sehen ist.
Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals wird das Haus am 14.09.2025 seine Türen öffnen und der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein.

Hier findest Du eine Übersicht über das Restaurationsvorhaben und Möglichkeiten,
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